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Community Service

Die sozialen Projekte der Deutschen Europäischen Schule Manila sind Teil ihres Leitauftrages und ihres Schulprogramms. Sie lehren unseren Schülern soziale Kompetenz und Toleranz sowie die praktische Fähigkeit, Projekte durchdacht zu planen und durchzuführen. Jedes Projekt ist ein Austausch zwischen Menschen. Unsere Schüler lernen dadurch, die Menschen unseres Gastlandes besser zu verstehen.​

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Gleichzeitig wird unseren Partnern geholfen, uns besser zu verstehen. Unser Handeln steht im Einklang mit der Auswärtige Kulturpolitik der Bundesrepublik Deutschland, die ausdrücklich den kulturellen und sozialen Austausch der Deutschen Schulen mit dem Gastland begrüßt. Unser Selbstverständnis bei sozialen Projekten ist daher nicht primär die Rolle des Helfenden, schließlich sind wir keine Entwicklungsorganisation, sondern die des Partners, im Zusammenspiel mit der philippinischen Lebenswirklichkeit. Wenn, dessen ungeachtet, nach der erfolgreichen Durchführung eines Projektes Plakate mit dem Schriftzug „Thank you German Friends“ zu sehen sind, wie dies nach dem Taifun Yolanda zur Jahreswende 2013/14 zu beobachten war, so nehmen wir dies dennoch gerne mit der angebrachten Bescheidenheit, aber gleichwohl mit Freude, zur Kenntnis.

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​Es gibt viele Situationen, in denen die DESM unvermeidlich zum Helfer wird. Eine kurze Autofahrt durch Manila genügt, sich von der Armut eines großen Teils der Bevölkerung zu überzeugen. „Slums“, bestehend aus Wellblech-Sperrholz-Hütten, gehören zum Stadtbild. Und als sei das alles noch nicht genug, werden die Philippinen regelmäßig von Naturkatastrophen heimgesucht. Wenn wir vor diesem Hintergrund ein Hilfsprojekt planen, berücksichtigen wir stets die gesellschaftlich-politischen Strukturen sowie ggf. auch persönliche Befindlichkeiten, denn auf den Philippinen ist die Harmonie zwischen allen Beteiligten ein hohes Gut. Sinnvoll zu helfen ist ein Balanceakt, der Augenmaß und Erfahrung erfordert.

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Bei Naturkatastrophen haben wir den Vorteil, flexibel und schnell reagieren zu können, oft schneller als größere Organisationen. Dies konnten wir beim Taifun Ondoy (Ketsana) im Oktober 2009 beweisen, wo wir unzweifelhaft Menschen direkt und schnell helfen konnten, denn die Hilfe über andere Organisationen lief erst mit Verzögerung an. Im Falle des Taifuns Yolanda (Hayan) im Dezember 2013, der die über 500 km entfernte Insel Bantayan heimsuchte, zielte unsere Hilfe eher auf Nachhaltigkeit ab, indem wir u.a. Schulen bei ihrer Reparatur unterstützten. Die Insel Bantayan ist seit dem Jahre 2007 (bis heute) eine Partnerinsel, weil unsere Schüler dort jedes Jahr naturwissen¬schaftliche Experimente durchführen. Die persönliche Verbindung zur lokalen Bevölkerung ist damit sichergestellt.

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Neben dem Austausch mit unseren philippinischen Partnern und dem Kontakt mit der anderen Kultur lernen unsere Schüler, wie sinnvolle Projekte ins Leben gerufen und gepflegt werden können. Sie erhalten so einen kleinen Einblick in die Arbeit von internationalen Organisationen. Vielleicht entscheidet sich ja der ein oder andere für eine entsprechende berufliche Karriere.

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Die Projekte an unserer Schule sind jahrgangsübergreifend organisiert, von der Grundschule (z.B. unsere jährliche „Spaghetti Party“ in einem ärmeren Stadtviertel) bis hin zur Oberstufe. Dort sind die sozialen Aktivitäten der Schüler fester Teil der Stundentafel der IBO (International Baccalaureate Organisation) und werden unter dem Namen CAS (Creativity, Activity, Service) zusammengefasst.

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Projekte sind zum Beispiel gemeinsame Sport- oder Spiel¬veranstaltungen, Besuche und Gegenbesuche in ärmeren Stadtvierteln, Brunnenbau für Menschen ohne Wasseranschluss, Hilfe beim Bau einer Siedlung für ehemalige Slumbewohner (gemeinsam mit der Organisation „Gawad Kalinga“) mit nachfolgendem Kontakt zwischen den Jugendlichen sowie die bereits erwähnte Katastrophenhilfe, die leider Gottes mit gewisser Regelmäßigkeit von Nöten ist. Wichtig dabei ist immer die Beteiligung unserer Schüler. Zum Beispiel können Schüler im Rahmen eines Bauprojektes beim Streichen der Wände helfen und später mit den jungen Bewohnern der Siedlung Kontakt suchen, um eigene kleinere Projekte ins Leben zu rufen. Bei der DESM-Weihnachtsfeier im Dezember 2015 sind Kinder aus einer ärmeren Nachbarsiedlung mit einem Musikstück aufgetreten. Schülerinnen der DESM (und zwei Lehrer) hatten mit ihnen vor Ort die Vorführung einstudiert.

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Generell steht und fällt jede Aktivität im sozialen Bereich mit der Initiative und dem Interesse unserer Schüler. Als Koordinator der sozialen Programme an unserer Schule möchte ich unseren Schülern ein großes Lob aussprechen, denn alle waren bisher in geradezu unglaublicher Weise offen für neue Erfahrungen in diesem faszinierenden, wenn auch manchmal nicht einfachen Bereich​.​

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Dr. Christoph Grandt

Sekundarstufe 1

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